© Heimat und Geschichtsfreunde Rommerz

Oberförster Graner

In Rommerz starb am 9. August 1863 der pensionierte Oberförster Johann Nepomuk Bernhard Joseph Graner. Es handelt sich um den Sohn des Uttrichshausener und später Neuhofer Oberförsters Leopold Graner. Bernhard Graner wurde am 5. August 1772 in Uttrichshausen geboren und 1789 an der Fuldaer Universität immatrikuliert. In Motten (damals noch Pfarrort für Uttrichhausen) wurde er mit Maria Eva geb. Knips aus Fulda getraut. Sein erstes Kind kam in Hofbieber zur Welt, weitere drei Kinder wurden in Michelsrombach geboren. Um das Jahr 1811 war er "Forstpräfekt" in Neuhof und wohnte als solcher im alten Schloß.

Forsthaus  
Das Rommerzer Forsthaus (Schlößchen) zu Zeiten von Oberförster Graner  



In diesem Jahr wurde ihm sein Sohn Constantin Damian geboren, der seine Jugend in Rommerz verbrachte, 1834 ins Fuldaer Priesterseminar eintrat und nach einer Kaplanzeit von 1837 bis 1849  in Burghaun anschließend Pfarrer von Giesel wurde, wo er im Jahre 1871 starb. In seine Amtszeit war die inzwischen abgebrochene Gieseler Kirche von 1859 bis 1861 gebaut worden. Sein Taufpate war der "Sekretär des Medizinischen Kollegiums" in Fulda, Dr. Damian Zwenger aus Fulda, gewesen.

Im Jahre 1812 oder 1813 ging Oberförster Graner nach Rommerz, wo ihm weitere 6 Kinder geboren wurden. Er starb am 8. August 1863 im hohen Alter von 91 Jahren zu Rommerz und wurde in Neuhof begraben. Seine Frau starb drei Jahre später.

P1060561  
   



Die Rommerzer Stelle muss eine gewisse Bedeutung gehabt haben, da sie nach dem Fürstlich Fuldischen Staats- und Standeskalender des Jahres 1796 von dem einzigen "Oberjäger" des Hochfürstlichen Oberforst- und Jägermeisteramtes verwaltet wurde. Dem entsprach auch das stattliche Gebäude der Oberförsterei, das heute noch im Rommerzer Ortsteil Kreuzdorf steht und früher auch Schlösschen genannt wurde. Es handelt sich um einen verschindelten Holzfachwerkbau auf rechteckigem Grundriss mit sieben Fensterachsen. Das deutsche Walmdach weist auf das erste Viertel des 18. Jahrhunderts hin, da später unter den Fürstäbten Dalberg und Busek die fuldischen Jägerhäuser meist ein Mansarddach erhielten. Nach Errichtung des neuen Forsthauses an der Straße nach Hauswurz wurde die alte Oberförsterei an die Gemeinde Rommerz verkauft und ging später in Privatbesitz über.

Quellennachweis: 50 Jahre Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Rommerz
rem 112015