© Heimat und Geschichtsfreunde Rommerz

Oberförster Johann Nepomuk Bernhard Joseph Graner


In der Nr. 30 der "Buchenblätter (Jahrgang 1966) hat Lehrer Wilhelm Helmer, Löschnerod, über das Wappen der Familie Graner berichtet. Ergänzend dazu sei folgendendes mitgeteilt: In Rommerz starb am 9. August 1863 der pensionierte Oberförster Johann Nepomuk Bernhard Joseph Graner. Es handelt sich um den von Helmer genannten Sohn des Uttrichshausener und späteren Neuhofer Oberförsters Leopold Graner. Bernhard Graner wurde am 5. August 1772 ín Uttrichshausen geboren und 1789 an der Fuldaer Universität immatrikuliert (eingeschrieben). In Motten, damals noch Pfarrort für Uttrichshausen, wurde er mit Maria Eva geb. Knips aus Michelsrombach getraut. Das erste Kind kam in Hofbieber zur Welt, weitere drei Kinder wurden in Hofbieber geboren. Um das Jahr 1811 war er "Forstpräfekt" in Neuhof und wohnte als solcher im alten Schloß.

In diesem Jahr wurde ihm sein Sohn Constantin Damian geboren, der seine Jugend in Rommerz verbrachte, 1834 ins Fuldaer Piesterseminar eintrat und nach einer Kaplanszeit in Burghaun (1837 - 1849), Pfarrer von Giesel wurde, wo er im Jahre 1871 starb. In seiner Amtszeit war die inzwischen abgebrochene Kirche in Giesel gebaut worden (1859 - 1861). Sein Taufpate war der Sektretär des Medizinischen Kollegiums in Fulda, Dr. Damian Zwenger gewesen.

Im Jahre 1812/13 ging Oberförster Graner nach Rommerz, wo ohm weitere 6 Kinder geboren wurden. Er starb am 8. August 1863 im hohen Alter von 91 Jahren in Rommerz und wurde, wie damals üblich, in Neuhof begraben. Seine Frau starb 3 Jahre später.

Die Rommerzer Stelle muß ein gewisse Bedeutung gehabt haben, da sie nache dem Fürstlich Fuldischen Staats- und Standeskalender des Jahres 1796 von dem einzigen "Oberjäger" des Hochfürstlichen Oberforst- und Jägermeisteramtes verwaltet wurde. Dem entsprach auch das stattliche Gebäude der Oberförsterei, das heute noch im Kreuzdorf steht und früher auch "Schlößchen" genannt wurde.

Der verstorbene Rommerzer Pfarrer Andreas Führ hat in seiner Pfarrchronik ein kleines Rätselgedicht überliefert, das Oberförster Graner zum Verfasser und den Ortsnamen Rommerz zum Gegenstand hat:

Das erste liegt auf sieben Hügeln
und ist die Zierde der Christenheit.
Der zweite kommt auf Lenszes Flügeln,
und Frühling ist dann nicht mehr weit. 
Das ganze liegt im Fuldaer Land,
hat schwere Böden und auch Sand. 

(Rom.März = Rommerz)

Quellennachweis: Chronik 50 Jahre Mariä Himmelfahrtskirche
tob 3 2009