Kraftausdrücke, Schimpfwörter, verbale Ausraster von Erwin Rübsam
Uns Menschen ist es eigen, über unsere Mitmenschen - seien es Nachbarn, Arbeitskollegen/- innen, Verwandte oder gar Familienangehörige........ - Meinungen zu äußern, Urteile zu fällen, Einschätzungen vorzunehmen.
Ungeachtet des Gebotes der "christlichen Nächstenliebe" sind Aussagen über Mitbürger in vielen Fällen kaum Bekundungen von Anerkennung, Lob und Würdigung.
In der Dörflichen Gemeinschaft, in der jeder jeden kennt, Stärken, Schwächen und Eigenheiten offenkundig sind, begegnet man sich gelegentlich auch ohne den Gebrauch von "Samthandschuhen". Mit derbem Wortschatz und beleidigenden Formulierungen werden Kontrahenten in die Mangel genommen.
Dies geschieht allerdings "hinter vorgehaltener Hand" wie auch zumeist in Abwesenheit der Angesprochenen, da man Strafanzeigen vermeiden möchte. Feigheit und Falschheit sind gewissermaßen ortsüblich. Da die "sprachlichen Entgleisungen" zumeist negativen Charakters sind, dienen sie dem Benutzer dazu,
- Beleidigungen, - Bloßstellungen, - Kränkungen, - Verspottungen
- Schmähungen, - Charakterisierungen, - Verhöhnungen
zum Ausdruck zu bringen.
Folgende "Sprachwucht" ist mir in Rommerz zu Ohr gekommen:
Angsthoas | Flasch | ||
Bäsemensch | Fuulleinzer | ||
Bättseicher | Grefemull | ||
Breilöffel | Gnäuelkoop | ||
Dämel, Dämellak | Grüschbüttel | ||
Dappes, Deckkoop | Hongerwanst | ||
Doachdieb | Höpper | ||
Drehhals | Jammerlappe | ||
Duefschäll | Laban | ||
Fecher | Luder | ||
Lüchebüttel | Mählsack | ||
Lusch | Melichjönge | ||
Oast, Gewitteroast | Moog | ||
Olbel, Plöötz | Pötschedäpper | ||
Rotzläffel, Rotznoas | Schenkwanst | ||
Säubüttel | Schmierbüttel | ||
Schaute, | Strakstiefel | ||
Schisser | Schnappzoal | ||
Schnatter | Schössel | ||
Sörfel | Schusspel | ||
Süffer | Schlappsack | ||
Suffkoop | Zankisese | ||
Wanst | Zorngückel | ||
Zusel | Zausel |
Die Schreibweise habe ich nach Gutdünken gewählt.
Meine Auflistung ist keinesfalls vollständig. Allzu schlimme Ausdrücke habe ich nicht angeführt. Tiernamen habe ich ausgelassen, um die Tiere nicht zu beleidigen, denn sie sind klüger und nützlicher als wir denken.
Erwin Rübsam rem 112012