Werk Neuhof - Ellers
Das wichtigste Unternehmen für Rommerz ist der "Schacht" so nennt man in Rommerz das Kaliwerk, welches im Jahre 1906 eröffnet wurde und mit einigen Unterbrechungen bis heute für Rommerz und die umliegenden Gemeinden ein bedeutendes Unternehmen geblieben ist.
Die Salzlagerstätte unter unserem Ort entstand vor etwa 250 Millionen von Jahren aus Verdunstungsrückständen des sogenannten Zechsteinmeeres. Es bedeckte große Teile des heutigen Mitteleuropa. Das damals herrschende heiße Klima ließ das Wasser verdunsten und führte zur Ablagerung der in ihm enthaltenden Mineralien. In nachfolgenden geologischen Epochen überlagerten wasserundurchlässige Schichten das Salz und schützten es gegen Auflösung.
Werksanalge Neuhof | Werksanalge Ellers bei Rommerz |
Das Werk Neuhof - Ellers ist eines der fünf Kaliwerke die von der K+S KALI GmbH in Deutschland betrieben werden. Das Unternehmen gehört zur K+S AG, mit Sitz in Kassel, es gehört zu den weltweit führenden Herstellern von kali- und magnesiumhaltigen Produkten für die Agrarwirtschaft und Industrie. In eigenen Bergwerken gewinnt und verarbeitet die K+S AG Kali- und Magnesiumsalze und ist mit einer Produktionskapazität von 10,5 Mio. t eff weltweit der viertgrößte Hersteller von Kaliprodukten. Im Markt der Kaliumsulfat- und Magnesiumsulfat haltigen Düngemittel ist die K+S KALI GmbH mit einem Marktanteil von 30 Prozent Weltmarktführer.
Fahrzeugstandarte des Direktorenfahrzeuges
Das Werk Neuhof - Ellers liegt im Landkreis Fulda zwischen den Ortsteilen Rommerz und Neuhof, ca 70 km nordöstlich von Frankfurt und 15 km südwestlich von Fulda. Es gewinnt seine Rohstoffe aus der Werra-Fulda-Lagerstätte, deren Salze sich durch besondere Vielfalt auszeichnen. Das ermöglicht die Herstellung von Düngemittelspezialitäten, die besonders begehrt sind für die bedarfsgerechte Versorgung anspruchsvoller Kulturen mit Nährstoffen. Bei magnesium- und schwefelhaltigen Düngemitteln, mit denen K+S weltweit führend ist , nimmt das Werk Neuhof-Ellers eine wichtige Position ein. Besonders vorteilhaft sind die geografische Nähe und die gute Verkehrsanbindung von Neuhof für die Belieferung der westeuropäischen Landwirtschaft, allen voran der Kunden in Frankreich, dem größten Agrarmarkt in Europa.
Das Grubenfeld des Bergwerkes Neuhof - Ellers hat eine Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung von ca. 10 km zwischen den Ortschaften Großenlüder und Flieden, in der Ost-West-Richtung von ca. 8 km zwischen den Ortschaften Hosenfeld und Kerzell. Der Abbau erfolgt in einer Teufe zwischen 500 und 700 m Tiefe. Die Grube ist über zwei Schächte mit der Tagesoberfläche verbunden. Am Förderschacht Neuhof, unmittelbar am westlichen Ortsrand von Neuhof, befindet sich die Fabrikations- und Verladeanlage. Der Schacht Ellers mit der Infrastruktur für den Bergwerksbetrieb liegt 2 km westlich davon.
Die Förderkapazität vom Schacht Neuhof beträgt täglich ca. 12. 500 t Rohsalz. Die wesentlichen Wertstoffe sind Kaliumchlorid (K2O) und Kieserit (MgO). Die Aufbereitung des Rohsalzes erfolgt durch das elektrostatische Verfahren ESTA und durch Flotation. Durch die modernen Produktionverfahren werden flüssige Abwässer soweit wie möglich reduziert. Der nicht verwertbare Teil der Förderung wird aufgehaltet. Auf der bisherigen Haldenfläche von 97 Hektar wurden seit 1954 rund 105 Millionen Tonnen Rückstand abgelagert. Zur langfristigen Sicherung des Werkes und der Arbeitsplätze ist ein Erweiterung der Aufschüttung auf 115 Hektar genehmigt worden. Die Halde erreicht eine Höhe von 500 m über N.N.
Halde Neuhof - Ellers |
Auf der Anlage werden folgende Endprodukte hergestellt, stand 2015:
Kieserit M (ESTA Kieserit gemahlen 27% MgO und 22% S)
Kieseit M ist ein sulfatischer nicht kalkzehrender Mineraldünger, der für alle Standorte geeignete Magnesium- und Schwefeldünger, dessen Nährstoffe unabhängig von der Bodenreaktion schnell pflanzenverfügbar ist.
Kieserit G (ESTA Kieserit -Granulat 25% MgO und 20% S)
Ist ein sulfatischer Magnesium- und Schwefeldünger und weist eine hervorragende Korngrößenverteilung, Kornhärte und Streufähigkeit auf und kann mit allen modernen Düngerstreuer gezielt ausgebracht werden. Kieserit G ist zur Unterfußdüngung von Mais, vorzüglich geeignet.
60er Kali
Ist ein universelles Kalidüngemittel, das für alle Chlorid unempfindlichen Kulturen und auf allen Böden zur Versorgung mit dem Pflanzenhauptnährstoff Kalium angewandt wird. 60er ist in der Regel auf mittleren und schweren Böden im Herbst auf die Stoppel oder vor der Saat auszubringen und wird mit den Bestellarbeiten in die obere Bodenschicht eingearbeitet. Wintergetreide und ausdauernde Kulturen können die Kaligabe, vor allem auf leichteren Böden, auch mit Erfolg als Kopfdünger im zeitigen Frühjahr erhalten.
Kornkali 40/6 (40 % K2O, 6% MgO)
Dies ist der ideale Kalidünger für die Landwirtschaft. Alle Nährstoffe sind voll wasserlöslich und liegen in sofort pflanzenverfügbarer Form vor. Mit der ausgewogenen Nährstoffkombination 40% K2O, 6% MgO, 3% Na und 4% S ist Korn-Kali ein wertvolles Düngemittel.
Magniesia-Kainit (11% K2O, 5% MgO, 20% Na, 4% S)
Es ist ein granulierter Kali-Dünger mit hohem Natrium- und Magnesiumanteil, der speziell im Grünland und Feldfutterbau eingesetzt wird. Über eine Magnesium- und Natriumanreicherung des Grünfutters werden bei regelmäßiger Düngung Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Fruchtbarkeit der Tiere verbessert.
Diese Produkte werden als Düngemittel in der Landwirtschaft und als Rohstoffe in der Industrie- und Chemieproduktion eingesetzt.
Die Werksanlage Neuhof im Jahre 1962 |
Wirtschaftsfaktor Kaliwerk Neuhof - Ellers (Stand 31.12.2017)
Das Werk besetzt eine wichtig Position als Wirtschaftsfaktor. Es ist in der Region Fulda einer der größten industriellen Arbeitgeber. Auch genießt es in unserer Region einen guten Ruf als großer Ausbildungsbetrieb. Das Einkaufsvolumen in der Postleitzahlenregion 36 beträgt ca. 8 500 000 Euro, für Gehälter an die Mitarbeiter werden im Jahr 34 700 000 Euro gezahlt.
In 2017 wurden auf der Werksanlage insgesamt 1,3 Mio. tonnen Ware verladen, dies waren 734 Tausendtonnen Kali und 525 Tausendtonnen Kieserit. Hiervon waren 32,6 % Korn-Kali, 16,2 % 60er Kali fein, 7,5 % Magnesia Kainit, 25 % ESTA Kieserit fein, 2,4 % ESTA Kieserit mahl, 16,3 % ESTA Kieserit granuliert.
Mitarbeiter des Werkes, stand 2010:
Belegschaft insgesamt | 676 |
davon im Fabrikbetrieb | 273 |
davon im Grubenbetrieb | 311 |
davon in Verwaltung und Stabsstellen | 49 |
davon Auszubildende | 43 |
Berufliche Ausbildung:
Die 43 Auszubildenden des Werkes erlernen folgende Berufe:
Bergbautechnologen | 9 |
Energieelektroniker | 11 |
Industriemechaniker | 12 |
Zerspannungsmechaniker | 2 |
Chemikanten | 8 |
Bachelor Vermessung und Geoinformatik | 1 |
Wirtschaftsfaktor Kaliwerk (Stand 31.12.2010)
Das Werk besetzt in der Region Fulda eine wichtige Position als Wirtschaftsfaktor, es gehört hier zu einem der größten industriellen Arbeitgebern. Die Ausbildungswerkstätten genießen in der Region einen sehr guten Ruf als großer und leistungsfähiger Ausbildungsbetrieb. Die 45 Auszubildenden des Werkes erlernen folgende Berufe:
Energieelektroniker | 14 |
Industriemechaniker | 13 |
Zerspannungsmechaniker | 1 |
Industriekaufleute | 6 |
Bergbautechnologen | 11 |
Die Belegschaft umfasst 733 Personen davon sind 287 im Grubenbetrieb, 347 im Fabrikbetrieb, 45 Azubis und 54 in der
kauf. Verwaltung/Stabstellen beschäftigt. Die Gehälter der Belegschaftsmitglieder betragen in Summe 35,3 Millionen Euro, 5,2 Millionen Euro werden an Lohnsteuer gezahlt. Das Einkaufsvolumen für den PLZ Bereich 36 beträgt 10,1 Million Euro.
Ansprechpartner:
K+S KALI GmbH
Werk Neuhof-Ellers
Postfach 1244
36119 Neuhof
Telefon 06655/810
www.kali-gmbh.com oder www.k-plus-s.com
Quellennachweis: Infomaterial der K+S KALI GmbH
rem 7 2011