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Ansicht von Rommerz mit zwei Gotteshäusern und zwei Kirchtürmen | |
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Flieden ist die Urpfarrei nicht nur von Rommerz, sondern vom gesamten Fliedetal. Dort wurden die Rommerzer Kinder getauft, hier gingen die Rommerzer Bürger zum Gottesdienst und auf dem Wehrfriedhof um die Kirche wurden unsere Toten bis ca. zum Jahre 1570 zu Grabe getragen. Seit der Gründung der Pfarrei Opperz um 1570 wurden die Rommerzer Kinder in der Kirche St. Michael getauft und die verstorbenen in Opperz begraben, damals nannte man den Stürigweg nach Ellers den Kirchpfad.
Zirka 200 Jahre später erhält Rommerz seine erste Kirche welche in der Ortsmitte stand, sie wurde im Jahre 1738 benediziert. Die zweite Rommerzer Kirche wurde im Jahre 1865 vollendet und ein Jahr später am 25. September konsekriert.

Das rasche Wachstum der Einwohnerzahl von Rommerz, nicht zuletzt durch die Eröffnung der Kalifabrik mit ihren dazugehörigen Schächten brachte es mit sich dass das Gotteshaus nach 50 Jahren zu klein wurde. Also machte man sich Gedanken um eine Erweiterung der Kirche und man hatte auch schon Geld hierfür gesammelt. Es war Pfarrer Andreas Führ, welcher im Jahre 1921 in die Pfarrei gekommen war und den An- oder Neubau anging und vorantrieb.
Der Architekt und Kirchenbauer Hermann Mahr aus Fulda wurde gebeten eine Skizze zur Erweiterung der Kirche zu machen, es gelang leider nicht das Gelände zur Erweiterung der Kirche zu kaufen so schaute man sich nach einem geeigneten Platz für einen Neubau um.
Rommerzer Kinder mit Pfarrer Andreas Führ rechts sitzen schon Steine für die neue Kirche |
In einer Sitzung des Kirchenvorstandes am 3. Mai 1925 wurden die beiden Herren Eduard und Damian Kreß bestellt, sie waren damit Vertreter des Kirchenvorstandes in der Kirchenneubau-Kommission.
Es wurden verschiedene Grundstücke als Bauplatz diskutiert als sich eine günstige Gelegenheit bot, der Landwirt Karl Schmitt hat seinem Schwager Lorenz Heurich das heutige Kirchengelände abgetreten und überlassen. Es gelang dem Kirchenvorstand, das Grundstück von 23 Ar von Lorenz Heurich zu erwerben, welcher im Gegenzug das von der Kirchengemeinde erworbene Grundstück an der Hauswurzerstraße erhielt, dieses Grundstück war von der Kirchengemeinde von Herrn August Weber für 3 800 Reichsmark vorher erworben worden.
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Der Bauplatz von Lorenz Heurich, rechts und links sitzt schon Baumaterial für die Kirche |
Nun hatte man einen Bauplatz aber unsere Kirchengemeinde hatte kein Geld, so konnte man den Kirchenneubau nicht selbst finanzieren. Auch konnte man vom Bischöflichen Generalvikar und vom Landkreis Fulda kaum große Unterstützung erwarten.
Pfarrer Andreas Führ schrieb tausende von Bittbriefen an holländische Katholiken und an seine Kartellbrüder in der Studentenverbindung CV, die Lehrer Josef Schmitt und Alois Gollnik an die Kollegen im Kath. Lehrer- und Lehrerinnenverband. Auch wurde in den Jahren von 1926 bis 1928 eine Sammelaktion im Bistum Fulda von Männern aus Rommerz welche als Sammler auftraten durchgeführt, so wurde die beachtliche Summe von 80 000 Reichsmark eingesammelt.
Bettelbrief der Kirchengemeinde Rommerz zum Neubau der Kirche, versendet von Pfarrer Führ | ||
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Nachdem die Pläne der Frankfurter Architekten Martin Weber und Rummel, welche anfänglich noch favorisiert wurden aber ihr Vorschlag dann doch zu Aufwendig war, sie schlugen eine dreischiffige Kirche vor, vom Tisch waren wurde Architekt Hermann Mahr aus Fulda mit der Planung der Kirche beauftragt, aber auch die Pläne von Mahr wurden mehrfach geändert.
Man hatte schon früh vom Forst einen Steinbruch im Fliedner Wald gepachtet, hier wurden schon bis zum Jahresende 1926 300 cbm Steine für den Kirchenneubau gebrochen. Der Steinbruch wurde dann später von dem Rommerzer Maurermeister Josef Atzert im Fliedner Wald übernommen.
Die Anfahrt der Steine wurde von Rommerzer Frauen und Männern mit Pferde- und Kuhgespannen besorgt, mein Vater (Jahrgang 1911) erzählte mir das man morgens um 3.30 Uhr mit dem Kuhgespann losfuhr damit man zum eigentlichen Arbeits- und Schulbeginn wieder in Rommerz war.
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Feierlicher Gottesdienst und Grundsteinlegung am Josefstag 1928 |
Am 19. März 1928 war dann Baubeginn, die Leitung hatte Maurermeister Ferdinand Kreß aus Kahlberg. Die Ausschachtarbeiten waren bald erledigt, dann ging es weiter mit den Betonfundamenten. Es ist für uns heute kaum vorstellbar, was damals im Steinbruch, bei der Anfahrt der Steine sowie am Bau geleistet und an Opfern von den Rommerzer Bürgern gebracht wurde, es waren wohl alle Rommerzer an diesem Bau irgendwie beteiligt.
Der Grundstein mit den Geistlichen |
Pfarrer Führ erlitt Weihnachten 1929 einen gesundheitlichen Zusammenbruch, dieser zwang ihn am 1. Juli 1930 die Amtsgeschäfte an den Pfarrer Johannes Julius Braun, auch Pulver – Braun genannt, abzugeben. Pfarrer Braun brachte schon Kirchenbau Erfahrung aus Marbach mit nach Rommerz, auch half er oft aus eigenen Mittel finanziell weiter.
Der Grundriss der Pfarrkirche bildet ein langgestrecktes Rechteck, die Kirche hat sieben Fenster Achsen mit Portalvorbau und einem eingezogenen, dreiseitigen geschlossenen Ost Chor als Altarraum. Die schmalen, langen Fenster haben einen Dreieckabschluss, ebenso wie alle anderen Öffnungen der Kirche. Die Fenster sind mit ornamental versetzten bearbeiteten Steinen und die Portale mit Pfeilern mit bossierten Quartern gerahmt, der Portalvorbau mit seinem Rundfenster stößt bis in das Walmdach vor. Der komplette Bau wird von einem kräftigen Hauptgesims und einer Sohlbank (Fensterbank) umschlossen.
Die Maße der Kirche:
Die Länge der Kirche: 46,50 Meter
Die Breite der Kirche: 16,46 Meter
Die Grundfläche der Kirche: 805 Quadratmeter
Die Höhe der Innendecke: 12,20 Meter
Die Höhe des Kirchturms: 37,70 Meter
Dei Höhe bis zum Dachfirst: 17,20 Meter
Bis zum Jahre 1929 war das Mauerwerk bis zum Dach gemauert und blieb über den Winter ungeschützt liegen. Man hatte inzwischen in der Flur „An der Leimkaute“ und an der Fliedner Straße damit begonnen Ziegelsteine („Russensteine“) für die innen Verblendung der Kirche herzustellen.
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Die Kirchenbaustelle von Süden, der Seiteneingang und die Sakristei Die Öffnungen mit Dreieckabschluss, kleines Turmfenster und Seiteneingang |
Die Kirchenbaustelle von Nordwesten aus, rechts das Wohnhaus von Detze Marie Der Rohbau fertiggestellt bis zum Hauptgesims |
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Rohbau innen rechts Russensteine zum innen Ausbau |
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Blick in Richtung Osten in den dreiseitig geschlossenen Ost Chor (Altarraum) | In Richtung Westen das Portal mit Rundfenster und das Stahlgerüst für die Empore |
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Der Zustand der Kirche im Winter 1929/30 |
Pfarrer Führ mit vier Maurern an der Baustelle |
Pfarrer Braun hatte für die Ausmalung der Kirche recht eigenwillige Pläne, in 1932 wurden in die Nischen der Seitenwände 2 mal 3 Meter große Kreuzwegstationen in Seccotechnik (Trockenmalerei) gemalt, das Geld dazu wurde von Agatha Jahn aus Scholzjörge gestiftet. Später wurde die Chorbogenwand mit einem großen Gemälde der Heiligsten Dreifaltigkeit mit großer Hostie in der Mitte versehen. Über dem Altar war dann noch einmal Gottvater dargestellt. Einen großen Schnitzaltar hatte Pfarrer Braun nach seinen Angaben schon 1931 in Hall bei Innsbruck bestellt, dieser traf aber erst im Ende 1933 wegen Zollschwierigkeiten in Rommerz ein, aufgestellt wurde dieser im Januar 1934.
Pfarrer Braun verzichtete im Dezember 1933 auf die Pfarrei und ging in den Ruhestand nach Fulda. Bevor am 1. März 1934 Pfarrer Johannes Roßmann die Pfarrei übernahm leitete bis dahin Kuratus Josef Fröhlich die Pfarrei. In 1934 wurde neben der Anschaffung der Kirchenbänke die Sakristei und die Taufkapelle hergerichtet. Auch wurden Beichtstühle, elektrisches Licht, Blitzableiter in die Kirche eingebaut. Die beiden Seitenaltäre und die steinerne Kommunionbank wurden von den Bildhauern Gebr. Fleck aus Fulda geliefert.
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Der Chorbogen, rechts mit Gottvater, links Gottes Sohn und in der Mitte der hl. Geist, darunter die Hostie | |||
rechts unten: Jesus wurde vom Kreuz genommen und in den Schoß seiner jungfräulichen Mutter gelegt links unten: Josef der Schreiner mit dem Kind Jesus. Vorm Altarraum: Die Steinerne Kommunionbank mit einer weißen Decke |
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Der Kreuzweg in der Kriche erstreckte sich über die Seitenwände rechts und links der Kirche, dazwischen das auf Stein gehauene Glaubensbekenntnis. Die Kirche wurde von dem 1873 geborenem und in 1964 verstorbenem Künstler Peter Pizzinini aus Tirol ausgemalt. |
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Die Wände der Kirchen waren von dem Maler Peter Pizzinini komplett bemalt, auf dieser Postkarte ist die Kommunionbank in der Mitte geöffnet | Die Kanzel hing in der Mitte der Kirche an der linken Außenwand, zwischen den Kinder- und Erwachsenen Sitzbänken |
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Die am 11. November 1934 eingeweihte Rommerzer Kirche, damals ohne Turm eingeweiht |
Die erste hl. Messe in der neuen Kirche wurde am Sonntag den 11. November 1934 durch den Pfarrer i. R. Andreas Führ gehalten, die Frühkirche an diesem Sonntag wurde noch in der alten Rommerzer Kirche gefeiert und das Hochamt fand dann schon in der Neuen statt. Vor der Messe wurde die neue Kirche durch Generalvikar Robert Günther benediziert, unser damaliger Bischof Dr. Josef Damian Schmitt musste aus Altersgründe oder aus gesundheitlichen Gründen absagen.
Da eine Konsekration der Pfarrkirche über Jahrzehnte nicht erfolgt ist, ergab sich die erstaunliche Tatsache, dass eines der größten Gotteshäuser (ca. 600 Sitzplätze) des Fuldaer Landes lange Zeit nicht konsekriert war. Fast Vierzig Jahre später, nämlich am 5. November 1972, nach der ersten Renovierung, fand durch unseren damaligen Weihbischof Dr. Eduard Schick die Konsekration der Kirche statt.
Der noch heute vorhandene Altar in unserer Kirche, geschnitzt wurde er von dem bekannten Tiroler Künstler Johann Colleselli, im Hintergrund Gottvater im Himmel auf einer Wolke. Der untere Teil des Altares ist leider heute zugemauert. |
rem 12022
Quellennachweis: 50 Jahre Pfarrkirche Maria Himmelfahrt 1934 – 1984, Buchenblätter Samstag den 28.9.1963 „Ein altes Gotteshaus ist nicht mehr“, Erwin Sturm -Die Bau- und Kunstdenkmale des Fuldaer Landes- Band 1 Erster Band: Der Altkreis Fulda, Zweite Neuverfasste Auflage 1989, Bistums Archiv
Das in Stein geschlagene Glaubensbekenntnis
Auf die Sandsteinplatten aus dem Rommerzer Steinbruch im Fliedener Wald hatte Pfarrer Braun mit
Josef Seufert das Glaubensbekenntnis mit den entsprechenden Symbolen eingehauen und zwar wurden
die Platten schon lange vor der Fertigstellung der Kirche von den beiden hergestellt. Die Platten wurden
nach Fertigstellung der Kirche an den Innenwänden angebracht und von der Kirchengemeinde für Gebete benutzt.
Das Apostolische Glaubensbekenntnis aus dem Katholischem Gesang- und Gebetbuch für die Diözese
Fulda aus 1934 Herausgegeben im Auftrage des Hochwürdigen Herrn Joseph Damian, Bischof von Fulda
Von dem Glaubensbekenntnis fehlen leider 5 Bilder
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Ich glaube an Gott | den allmächtigen Vater |
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Schöpfer | des Himmels |
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und der Erde | und an Jesus Christus |
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seinen eingeborenen Sohn | unseren Herrn |
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der empfangen ist vom Heiligen Geiste | geboren aus Maria der Jungfrau |
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gelitten unter Pontius Pilatus | gekreuzigt gestorben und begraben |
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abgestiegen zu der Hölle | am dritten Tage wieder auferstanden von den Toten |
aufgefahren in den Himmel | sitzet zu Rechten des Gottes, des allmächtigen Vaters |
von dannen er kommen wird | zu Richten die Lebenden und die Toten |
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Ich glaube an den heiligen Geist |
Vierzehn Nothelfer Altar vor der Renovierung, der hier Abgebildeter Rahmen war komplett von Holzwürmern beschädigt. |
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die Heilige | ||
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katholische | Kirche |
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Gemeinschaft | der Heiligen |
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Nachlass | der Sünden |
Auferstehung des Fleisches |
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und das ewige | Leben |
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Amen. |
Zu der Sammelaktion im Oberhessischen, im Freigericht und natürlich im Fuldaer Land waren folgende Personen in den Jahren 1926,1927 und1928 aus Rommerz unterwegs:
Anton Auth aus Bernade, Franz Bagus aus Zill, Wilhelm Balzer aus Hättis, Karl Enders aus Engels, Ferdinand Föller aus Flure, Karl Fritz von Fritzkaline, Johannes Hack, Leo Hartmann, Hermann Heil aus Ferdnande, Karl Heil aus Börnschnieresch, Franz Henkel aus Dadduse, Josef Heurich aus Eugens, Ferdinand und Karl Hofmann aus Belze, Emil Hohmann aus Etzel´s, Karl Hohmann aus Hohmann´s Häuschen, Josef Imhof aus Wirts, Franz Jahn aus Gorre, Hermann Jahn aus Scholzjörge, Josef Jahn aus Benets, Ferdinand Kaib aus Odhätte, Emil Klug aus Amme, Eduard Kreß aus Lukase, Josef Leinweber aus Neuhanse, Ferdinand Mahr aus Vinzenze, Wilhelm Mahr, August Möller aus Kehre, Josef Möller aus Kaline, Leo Schad aus Deck, Augustin und Josef Schiebener aus Nolls, Karl Schmitt aus Kreischeesch, Reinhard Sorg aus Stoffels, Gustav Staubach aus Staubach´s, August Weber aus Lenges, Josef Weber aus Hambals, Heinrich Wienold.
Firmen, welche an dem Bau beteiligt waren:
Architekt Hermann Mahr aus Fulda.
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1933 Architekt Hermann Mahr Foto aus der FZ 20.5.2009 |
Die Einwohner von Rommerz Frauen wie Männer.
Schreinermeister Johann und sein Sohn August Möller aus Kehre stellten unter anderem die Holzdecke her.
Die Holzdecke im Chorraum wurde von Zimmermann Franz Heil aus Börnschnierresch und von Schreiner Anton Auth aus Bernade hergestellt.
Der Dachstuhl wurde von Fabian Balzer aus Scheiche zusammen mit den Brüdern Krah aus Dorfborn aufgestellt.
Für das Dach wurden 18 000 Ziegel von der Firma Hau auf das Dach gebracht.
Der Innenputz wurde unter der Leitung von Gustav Schad aus Wänesch aufgebracht.
Der Maurermeister Ferdinand Kreß aus Kahlberg hatte die Leitung der Bauausführung, auch das Verfugen der Außenmauern wurde von Ferdinand Kreß ausgeführt.
Die Firma Heinrich Leinweber aus Fulda lieferte die farbigen Glasfenster welche allesamt durch Rommerzer Bürger gespendet wurden, die Spender waren an der Wand der Seitenkapelle nachzulesen.
Pfarrer Braun kaufte 1933 320 qm Solnhofer Platten für den Fußboden.
Das Ausmalen der Kirche oblag dem Kirchenmaler Hugo Pfister aus Fulda, das Geld hierfür stiftete Agatha Jahn aus Scholzjörge, sie arbeitete als Pfarrhaushälterin.
Der große Schnitzaltar wurde von der Firma Adolf Vogel in Hall Innsbruck geliefert und von dem Bildhauer Johann Colleselli und von dem Maler Peter Pizzinini fertiggestellt.
Die 30 Kirchenbänke wurden wieder von den beiden Schreinern August Möller aus Kehre und Anton Auth aus Bernarde hergestellt.
Die große Steinkommunionbank und die beiden Seitenaltäre wurden von dem Bildhauer Fleck hergestellt und die Beförderung nach Rommerz spendete der Kaufmann Wehner aus Fulda.
Die Firma Trabert aus Fulda legte das elektrische Licht.
Die Firma Schmitt aus Birstein verlegte die Blitzableiter.
Die beiden Beichtstühle wurden von der Firma Busch aus Klein Steinheim hergestellt.
Die große Steintreppe lieferte die Firma Josef Atzert aus Rommerz, Josef Atzert übernahm den Steinbruch im Fliedener Wald mit seiner Firma.
Die Sandsteinplatten, auf welchen Pfarrer Braun selbst mit Josef Seufert das Glaubensbekenntnis mit den entsprechenden Symbolen eingehauen hat, wurden auch im Steinbruch im Fliedener Wald hergestellt.
Der Sohn von Maurermeister Ferdinand Kreß Richard mauerte in 1935 den Kirchturm bis zu seiner heutigen Höhe.
Das Turm Dach wurde von Zimmermeister Franz Heil errichtet.
Nachdem die Dachdeckerfirma Hau den Turm eingedeckt hat, wurde am 13. Juni 1936 der Turmhahn von Dachdeckergesellen Gottfried Wolf aufgesetzt.
Im Juli 1940 wurde auf dem Boden der Kirche die Holzdecke durch eine Estrich abgedichtet, auch wurden im Kirchturm die Zwischendecken eingezogen.
Renovierung der Kirche 1972 durch die Rommerzer Kirchengemeinde mit dem
Ortspfarrer Pfarrer Erwin Sturm
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Die alte Kirche,hier der farbig ausgemalte Altarraum mit Altar aus dem Jahre 1934 |
Die letzte Heilige Messe wurde in der Kirche am Sonntag den 4. Juni 1972 von Pfarrer Erwin Sturm gefeiert, die Kirche wurde nach der sonntäglichen Mittagskirche dann am Abend für die Renovierungsarbeiten geschlossen.
Mit einem festlichen Gottesdienst wurde die frisch Renovierte Kirche Maria Himmelsfahrt am 5. November 1972 wiedereröffnet. Die Messe wurde von dem damaligen Weihbischof im Bistum Fulda Ludwig Schick (heute Bischof im Bistum Bamberg) zelebriert. Da dass Rommerzer Gotteshaus bei seiner Erbauung 1928 bis 1934 offensichtlich vergessen worden war zu konsekrieren, wurde dies bald 40 Jahre später bei der Messfeier zur neuerlichen Einweihung nachgeholt.
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Der frisch Renovierte Altarraum mit neuer Kommunionschranke und Pult anstatt Kanzel |
Pfarrer Sturm schrieb am Samstag vor der Einweihung der Kirche in der Fuldaer Zeitung: Nicht allein weil es bisher zu düster in der Kirche war und zu viele Farben vorherrschten, musste das innere der Pfarrkirche „Maria Himmelfahrt“ neu gestaltet werden, an manchen Stellen begann auch schon der Putz abzufallen. Mit einem Kostenaufwand von 275 000 Deutsche Mark erhielt der Innenraum der Kirche ein neues Gesicht, das sich auch so Pfarrer Sturm, besser in die neue Zeit einfügt. Zur deckung der Kosten wurde in Rommerz eine Haussammlung durchgeführt, an der sich so gut wie alle Haushalte beteiligten.
Nach Ansicht von Diözesen Baumeister und Architekten Rudolf Schick, Träger des Silvesterordens, sei die Innengestaltung des Tiroler Malers Peter Pizzinini in der Rommerzer Kirche „Eigenwillig und überladen“.
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Auch wir Messdiener haben bei den Arbeiten geholfen |
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Die helle Kirche mit den seitlich angebrachten Kreuzwegstationen |
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1934 die neu erbaute Kirche als Postkarte mit dem damaligen Pfarrer Johannes Roßmann |
In der Zeit vom 5.Juni 1972 bis zur Einweihung der renovierten Kirche, wurden die Sonntagsgottesdienste in der Gastwirtschaft Imhof im dortigen Saal gefeiert, die Werktags Gottesdienste wurden im erst neu erbauten Jugendheim gefeiert. Auch war die Zeit für uns Messdiener recht abenteuerlich, wir konnten ab und an in der Kirche, welche innen komplett eingerüstet war, bis zur Decke auf dem Gerüst herumklettern.
Im Innenraum der Kirche wurde neben dem neuen Putz an den Wänden, die komplette Holzdecke neu gestrichen, die Kirchenfenster erhielten eine neue Bleieinfassung, im Bereich der Sitzbänke wurde ein neuer Steinfußboden verlegt. Anstatt der steinernen Kommunionbänke wurde eine sogenannte Kommunionschranke vor dem Altarraum aufgestellt. Auch wurde ein neuer Predigtpult im Altarraum, im gleichen Material wie die Kommunionschranke, aufgestellt. Die Kanzel, welche an der nördlichen Kirchenwand befestigt war, wurde abgerissen.
Im Altarraum wurde neben dem Predigtpult ein neuer Altar in der Form eines Sandsteinblockes, ein Bronzeleuchter und ein neues Weihbecken aufgestellt. Auch wurde ein neuer Kreuzweg, aus dem Jahre 1919 von dem Fuldaer Maler Hugo Pfister, aufgehängt, der Alte Kreuzweg verschwand durch die Putzarbeiten.
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Das Heldengrag, in der Seitenkapelle, für die welche für den Kaiser, für das Volk |
Geblieben von der alten Rommerzer Kirche sind im innen Bereich nur der große handgeschnitzte Altar aus dem Jahre 1933, der 14 Nothelfer Retabel, die Tafel der gefallenen des 1. Weltkrieges und eine barocke Herz – Jesu Figur. Nach der Renovierung bot die Kirche noch für 500 Gläubige Platz.
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Der vierzehn Nothelfer Altar hat auch einen neuen Rahmen bei der Renovierung gekommen. |
Im Außenbereich wurde das Dach ausgebessert, Ausbesserungen fanden auch am Mauerwerk statt, auffällig waren außen nur die neu gestalteten Eingangstüren im Bereich des Haupteinganges.
An der Renovierung der kath. Kirche in Rommerz 1972 waren nachstehende leistungsfähige Firmen beteiligt: Fa. Erwin Klüh aus Hauswurz für die Ausführung der Putzarbeiten,
Fa. Wilhelm Schad Neuhof für die Ausführung der Mauerarbeiten,
Fa. August Vogler aus Poppenhausen für die Ausführung der Maler- und Lackierarbeiten,
Fa. Kurt Goltz aus Schlüchtern für die Ausführung der Dachdecker- Bauspengler- und Blitzschutzarbeiten,
Fa. Knobloch und Heil aus Neuhof für die Ausführung der gesamten Elektroinstallation und Schwachstromanlagen,
Fa. Franz Ruppel aus Fulda für die Lieferung der Kircheneingangstüren in Kupfertreibarbeiten,
Fa. Gustav Weß aus Rommerz für die Deckenarbeiten sowie die Anfertigung von Türen,
Fa. Hermann Hohmann aus Bimbach für die Spengler Arbeiten,
Fa. Hermann Hohmann aus Fulda für die Malerei und Keimanstriche.
rem 12022 Quellennachweis: mündliche Überlieferungen, Fuldaer Zeitung vom 4. November 1972, Chronik kath. Jugend,
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